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H2CAST Etzel – Making energy transition work. | Detail

Pionierarbeit im Untergrund

Fachartikel / Interviews

Die Storag Etzel GmbH ist eines der größten unabhängigen Speicherunternehmen für Erdöl und Erdgas in Europa. In dem Projekt „H2CAST Etzel“ erforschen sie, inwieweit sich die bestehenden Öl- und Gaskavernen auf Wasserstoff umrüsten lassen. Das Projekt wird vom Land Niedersachsen und vom Bund gefördert, weil es für ganz Deutschland als Vorlage für die Wasserstoffspeicherung im Untergrund dient.

 

Carsten Reekers arbeitet seit 2008 bei der Storag Etzel. Er ist Projektleiter für „H2CAST Etzel“ und wenn er über seine Arbeit spricht, sprudeln die Sätze nur so aus ihm heraus. Es ist deutlich zu spüren, dass er für dieses Projekt brennt.

 

Als Bauingenieur ist das für mich ein El Dorado, da ich mich mit vielen verschiedenen Disziplinen auseinandersetzen muss.

Genehmigungsrecht, Werkstoffkunde oder auch Mikrobakteriologie. Und wo ich nicht weiterkomme, suche ich mir Spezialisten. Die Universität Bochum zum Beispiel ist eine der renommiertesten Adressen für Korrosionsuntersuchungen. Diese Pionierarbeit macht Spaß. Es mag im Moment schwer vorstellbar sein, dass Wasserstoff eine bedeutende Rolle in der Energieversorgung spielen wird, aber ich bin mir sicher, dass sich das in einigen Jahren ändern wird. Vor 30 Jahren hätten wir auch nicht gedacht, dass wir heute mit künstlicher Intelligenz arbeiten oder mit Elektroautos fahren.

 

Für „H2CAST“ werden zwei Kavernen in Tiefen von 1.000 bis 1.200 Metern mit einem Durchmesser von 50 Metern umgerüstet. Sie sind derzeit mit Sole aus Salz und Wasser gefüllt. Ein doppelwandiges Rohrsystem, das auch bei Erdgaskavernen zum Befüllen verwendet wird, wurde bereits eingebaut und von den Behörden genehmigt. Sechs Wochen haben Anlagenbauer, Schweißer und andere Gewerke rund um die Uhr an den Kavernen gearbeitet. Etwa 30 Fremdfirmen sind an dem Projekt beteiligt. Reekers und sein zehnköpfiges Team sind für die Umsetzung verantwortlich. Sie planen, steuern und überwachen die Arbeiten.

Nach erfolgreichen Dichtigkeitstests mit Stickstoff sollen nun zusätzliche Tests mit Wasserstoff für größtmögliche Sicherheit sorgen. Mit der obertägig installierten Testanlage wird danach der Gasspeicherbetrieb mit allen Arbeitsschritten wie Verdichtung und Gastrocknung erprobt.

 

Vieles ist von den Erdgaskavernen übertragbar, aber eben nicht alles, weil Wasserstoff andere Eigenschaften aufweist. Die Frage für uns ist aber nicht, ob, sondern nur WIE es am besten funktioniert.

 

2026 möchte die Storag Etzel „H2 ready“ sein, also bereit für die Speicherung von Wasserstoff. Damit wäre ein zentraler Baustein für die Umstellung der Energieversorgung erreicht.

 

Quelle: www.energyhub-wilhelmshaven.de
Hier können Sie die "Energie für unsere Zukunft" Online-Ausgabe lesen.